Published

12. Januar 2023

Wie führt man crossfunktionale Teams? – Ein Leitfaden für Führungskräfte und Projektmanager

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben ein crossfunktionales Team übernommen! Wie fängt man nun an? Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, was crossfunktionale Teams sind. Diese Teams setzen sich aus Mitgliedern verschiedener Abteilungen und Funktionen zusammen und arbeiten an einem gemeinsamen Ziel.

„Vielfalt ist der Reichtum unseres Lebens. Es gibt uns eine Fülle von Perspektiven, Erfahrungen und Ideen, die uns helfen, unsere Ziele zu erreichen.“ – Melinda Gates

Crossfunktionale Teams können sehr effektiv sein, da sie eine Vielfalt an Perspektiven und Fähigkeiten mitbringen, die für das Erreichen eines Ziels benötigt werden. Allerdings kann die Führung solcher Teams eine Herausforderung darstellen.

Aber wie führt man crossfunktionale Teams eigentlich richtig? Wie stellt man sicher, dass alle an einem Strang ziehen und das Beste aus ihren Talenten herausholen? Wie geht man mit den Herausforderungen um, die solche Teams mit sich bringen?

In diesem Blog-Post möchte ich Ihnen einige Tipps geben, wie Sie crossfunktionale Teams erfolgreich führen können. Ich möchte Ihnen aber auch zeigen, warum es sich lohnt, diese Art der Zusammenarbeit zu fördern und welche Vorteile sie für Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter:innen hat.

Warum crossfunktionale Teams?

Crossfunktionale Teams sind nicht nur ein Trend oder eine Modeerscheinung. Sie sind eine Antwort auf die steigende Komplexität und Dynamik der heutigen Arbeitswelt. In einer Zeit, in der Kunden immer höhere Ansprüche stellen, Märkte sich ständig verändern und Innovationen schneller denn je entstehen müssen, reicht es nicht mehr aus, in Silos zu arbeiten.

Crossfunktionale Teams ermöglichen es Ihnen, diese Herausforderungen zu meistern, indem sie:

  • Die Effizienz und Qualität Ihrer Projekte erhöhen. Indem Sie verschiedene Expertisen im Team bündeln, können Sie schneller Lösungen finden, Probleme vermeiden oder beheben und Synergien nutzen.
  • Die Kreativität und Innovation Ihrer Projekte fördern. Indem Sie verschiedene Perspektiven und Ideen im Team einbringen, können Sie neue Wege gehen, Kundenbedürfnisse besser verstehen und differenziertere Produkte schaffen.
  • Die Motivation und Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter:innen steigern. Indem Sie ihnen mehr Autonomie, Verantwortung und Lernmöglichkeiten im Team bieten, können Sie ihr Engagement erhöhen, ihre Stärken entfalten und ihren Spaß an der Arbeit verbessern.

Wie führt man crossfunktionale Teams?

Natürlich sind crossfunktionale Teams nicht immer einfach zu führen. Es gibt einige Herausforderungen, die Sie als Führungskraft oder Projektmanager beachten müssen. Zum Beispiel:

  • Wie verteilt man die Aufgaben im Team gerecht und sinnvoll?
  • Wie fördert man den Austausch von Fähigkeiten und Wissen im Team?
  • Wie kommuniziert man effektiv mit dem Team über die Ziele, Erwartungen und Fortschritte des Projekts?
  • Wie schafft man eine vertrauensvolle und respektvolle Atmosphäre im Team?
  • Wie geht man mit Veränderungen im Projektverlauf um?

Um Ihnen dabei zu helfen, diese Fragen zu beantworten, habe ich hier einige Tipps für Sie zusammengestellt:

1. Planen Sie die Aufgabenverteilung im Team

Der erste Schritt ist eine Identifizierung der Stärken im Team. Als Führungskraft sollten Sie Ihre Mitarbeiter:innen darin unterstützen, deren Stärken zu identifizieren. Wo liegen ihre Talente? Was können sie besonders gut? Was fällt ihnen leicht? Was macht ihnen Spaß?

Basierend auf diesen Informationen können Sie dann die Aufgabenverteilung im Team planen. Berücksichtigen Sie dabei auch die individuellen Schwächen und Lerngeschwindigkeiten Ihrer Mitarbeiter:innen sowie deren Präferenzen für bestimmte Arbeitsweisen oder Rollen.

Versuchen Sie dabei einen guten Mix aus GeneralistInnen und SpezialistInnen zu finden. GeneralistInnen sind vielseitig einsetzbar und können verschiedene Aspekte des Projekts überblicken. SpezialistInnen haben tieferes Fachwissen und können bestimmte Aspekte des Projekts vertiefen.

Achten Sie aber darauf, dass niemand überfordert oder unterfordert wird und dass alle einen klaren Beitrag zum Gesamterfolg leisten können.

2. Fördern Sie den Austausch von Fähigkeiten und Wissen im Team

Der zweite Schritt ist eine Förderung des Skill-Sharing im Team. Als Führungskraft sollten Sie Ihre Mitarbeiter:innen darin unterstützen, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen miteinander zu teilen. So können sie voneinander lernen, sich gegenseitig helfen und das Potenzial des Teams ausschöpfen.

Um das zu erreichen, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen, wie zum Beispiel:

  • Regelmäßige Feedbackrunden organisieren, in denen die Teammitglieder sich gegenseitig konstruktives Feedback geben, Erfolge feiern und Verbesserungsmöglichkeiten besprechen.
  • Workshops oder Trainings anbieten, in denen die Teammitglieder ihre Fachkenntnisse oder Methodenkompetenzen weitergeben oder erweitern können.
  • Mentoringprogramme initiieren, in denen die Teammitglieder sich gegenseitig als MentorInnen oder Mentees zur Verfügung stehen und sich individuell beraten oder coachen können.

3. Kommunizieren Sie offen und transparent mit Ihrem Team

Der dritte Schritt ist eine offene und transparente Kommunikation mit Ihrem Team. Als Führungskraft sollten Sie Ihr Team über die Ziele, Erwartungen und Fortschritte des Projekts auf dem Laufenden halten. So können Sie sicherstellen, dass alle auf einer Wellenlänge sind, dass keine Missverständnisse entstehen und dass alle motiviert bleiben.

Um das zu gewährleisten, können Sie verschiedene Kanäle nutzen, wie zum Beispiel:

  • Regelmäßige Meetings abhalten, in denen Sie gemeinsam den Projektstatus überprüfen, Probleme ansprechen oder Lösungen finden können.
  • Geeignete Tools verwenden, wie zum Beispiel Microsoft Teams, um die Zusammenarbeit zu erleichtern. Mit Microsoft Teams können Sie zum Beispiel Dateien teilen, Chats führen oder Videokonferenzen abhalten.
  • Klare Dokumentationen erstellen, in denen Sie die wichtigsten Informationen über das Projekt festhalten, wie zum Beispiel den Projektplan, die Aufgabenverteilung oder die Meilensteine.

4. Schaffen Sie eine vertrauensvolle und respektvolle Atmosphäre im Team

Der vierte Schritt ist eine vertrauensvolle und respektvolle Atmosphäre im Team. Als Führungskraft sollten Sie Ihr Team als eine Einheit betrachten und nicht als eine Ansammlung von Einzelpersonen. So können Sie ein Gefühl der Zugehörigkeit und der Loyalität fördern und Konflikte vermeiden oder lösen.

Um das zu erreichen, können Sie verschiedene Verhaltensweisen an den Tag legen, wie zum Beispiel:

  • Ihre Mitarbeiter:innen wertschätzen und ihnen Anerkennung für ihre Leistungen aussprechen.
  • Ihre Mitarbeiter:innen unterstützen und ihnen Hilfe anbieten, wenn sie Schwierigkeiten haben oder Fragen haben.
  • Ihre Mitarbeiter:innen ermutigen und ihnen Vertrauen schenken, dass sie ihre Aufgaben gut erledigen können.
  • Ihre Mitarbeiter:innen einbeziehen und ihnen Mitspracherecht bei Entscheidungen geben, die sie betreffen.

5. Seien Sie anpassungsfähig und flexibel bei Veränderungen

Der fünfte Schritt ist eine Anpassungsfähigkeit und Flexibilität bei Veränderungen. Als Führungskraft sollten Sie sich bewusst sein, dass sich im Verlauf eines Projekts vieles ändern kann, wie zum Beispiel die Kundenanforderungen, die Marktbedingungen oder die technischen Möglichkeiten.

Sie sollten daher bereit sein, Ihre Pläne anzupassen und neue Wege auszuprobieren, wenn es nötig wird. Um das zu schaffen, können Sie verschiedene Strategien verfolgen, wie zum Beispiel:

  • Kurze Iterationen durchführen, in denen Sie schnell Prototypen erstellen, testen und verbessern können.
  • Experimente wagen, in denen Sie neue Ideen ausprobieren, Risiken eingehen und Fehler machen dürfen.
  • Kundenfeedback einholen, in denen Sie regelmäßig mit Ihren Kunden kommunizieren, ihre Bedürfnisse verstehen und ihre Zufriedenheit messen können.

Mein Fazit

Crossfunktionale Teams sind eine großartige Möglichkeit, um die Effizienz, Kreativität und Motivation Ihrer Projekte zu steigern. Sie erfordern aber auch eine besondere Art der Führung, die auf Planung, Austausch, Kommunikation, Vertrauen und Anpassung basiert.

Wenn Sie diese Tipps befolgen, können Sie crossfunktionale Teams erfolgreich führen und die Vorteile dieser Art der Zusammenarbeit genießen.

Bildquellen

  • Wie führt man crossfunktionale Teams?: © istockphoto LanaStock