Published

26. Februar 2023

Projektmanagement ist ein komplexer Prozess, der das Managen vielen Risiken umfasst. Natürlich soll das Projekt in Time, in Budget und entsprechend der Anforderungen umgesetzt werden und diese drei Bereiche sind die naheliegendsten Risiken. Aber auch in den Arbeitspaketen stecken Risiken, die nach ihrer jeweiligen Eintrittwahrscheinlichkeit, der Auswirkung und Möglichkeiten zur Vermeidung und Minimierung bewertet werden müssen.

Wenn diese Risiken nicht effektiv bewältigt werden, können sie zu Verzögerungen, Budgetüberschreitungen und Qualitätsproblemen führen. Als Projektleiter ist es wichtig, die Fähigkeit zu haben, Risiken zu erkennen und zu bewältigen, um ein erfolgreiches Projekt abzuschließen.

In diesem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie Risiken im Projektmanagement bewältigen können, um ein erfolgreiches Projekt abzuschließen. Wir werden Ihnen die wichtigsten Schritte zeigen, die Sie als Projektleiter unternehmen müssen, um Risiken effektiv zu bewältigen.

Wie man Risiken im Projektmanagement bewältigt – Schritte für eine erfolgreiche Umsetzung:

1. Risiken erkennen

Eine Risikoanalyse durchführen

Um Risiken zu erkennen, ist es wichtig, eine Risikoanalyse durchzuführen. Dies beinhaltet die Identifizierung möglicher Risiken, die Bewertung der Auswirkungen und die Wahrscheinlichkeit, dass sie eintreten. Sie sollten alle Risiken dokumentieren, um eine klare Übersicht zu erhalten und eine Priorisierung der Risiken durchzuführen.

Teamarbeit fördern

Es ist wichtig, dass Sie ein Team aufbauen, das Ihnen dabei helfen kann, Risiken im Projektmanagement zu bewältigen. Wenn Sie ein Team haben, das Risiken erkennt und Lösungen anbietet, werden Sie besser darauf vorbereitet sein, Risiken zu bewältigen.

2. Risiken bewerten

Quantitative Bewertung

Eine quantitative Bewertung beinhaltet die Berechnung der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Risikos und die Höhe des Schadens, den es verursachen kann. Diese Bewertung ermöglicht es Ihnen, Prioritäten zu setzen und Entscheidungen darüber zu treffen, welche Risiken Sie zuerst bewältigen müssen.

Qualitative Bewertung

Bei einer qualitativen Bewertung werden die Risiken basierend auf ihrer Auswirkung auf das Projekt bewertet. Die Risiken werden in Kategorien wie gering, mittel und hoch eingeteilt. Dies hilft Ihnen, die Risiken zu priorisieren und die Risiken zu bewältigen, die die größte Auswirkung auf das Projekt haben.

3. Risiken behandeln

Risikovermeidung

Bei der Risikovermeidung werden Maßnahmen ergriffen, um das Risiko zu eliminieren. Dies kann bedeuten, dass Sie bestimmte Aufgaben aus Ihrem Projektplan entfernen oder Änderungen an Ihrem Projektplan vornehmen müssen.

Risikominderung

Die Risikominderung beinhaltet die Einführung von Maßnahmen, um die Auswirkungen eines Risikos zu minimieren, falls es eintritt. Dazu können Maßnahmen wie die Erhöhung des Budgets, die Umverteilung von Ressourcen oder die Umstellung auf alternative Methoden gehören.

Risikoübertragung

Bei der Risikoübertragung wird das Risiko an eine andere Partei übertragen, die besser in der Lage ist, es zu bewältigen. Dies kann bedeuten, dass Sie eine Versicherung abschließen oder eine andere Firma beauftragen, um das Risiko zu übernehmen.

Risikoakzeptanz

Wenn alle anderen Optionen ausgeschöpft sind und das Risiko nicht mehr vermieden oder gemindert werden kann, bleibt nur noch die Risikoakzeptanz. In diesem Fall müssen Sie die möglichen Auswirkungen des Risikos akzeptieren und einen Plan B entwickeln, um das Projekt trotzdem erfolgreich abzuschließen.

4. Risiken überwachen und aktualisieren

Überwachung der Risiken

Es ist wichtig, dass Sie die Risiken im Auge behalten, während das Projekt läuft. Überwachen Sie die Risiken und halten Sie die Teammitglieder auf dem Laufenden, um sicherzustellen, dass sie auf mögliche Risiken vorbereitet sind.

Aktualisierung des Risikoplans

Wenn neue Risiken identifiziert werden oder sich bestehende Risiken verändern, müssen Sie den Risikoplan aktualisieren. Dies stellt sicher, dass das Projektteam immer auf dem neuesten Stand ist und auf potenzielle Risiken vorbereitet ist.

5. Risikoanalyse– Praktische Tipps

In der Praxis hat es sich bei mir bewährt, die Risikoanalyse in Form eines Rasters zu erstellen und zusammen mit dem Team je Arbeitspakte durchzugehen. In das Raster werden die Parameter „Risiko“, „Eintrittswahrscheinlichkeit“ und „Auswirkung“ übernommen

Risiko

Das Bewertungsraster „Risiko“ gibt an, um was es geht – also, welches Risiko im Sinne einer „Bedrohung des Projekterfolges“ besteht. Wenn Sie zum Beispiel das erste Mal eine App entwickeln, dann könnte im Arbeitspaket „Graphical User Interface“ ein Risiko stecken, wenn es keine Erfahrungen in diesem Bereich gibt

Eintrittswahrscheinlichkeit

Der Parameter“Eintrittswahrscheinlichkeit“gibt an, wie wahrscheinlich (hoch, mittel, gering) es ist, dass das Risiko eintritt. Hierbei müssen Sie die möglichen Ursachen, die dieses Risiko auslösen können, berücksichtigen. Um in Beispiel zu bleiben: Da das Team keine Erfahrung in der Entwicklung eines Userinterface habt, besteht ein mittleres bis hohes Risiko, dass es zu problematischen Situationen in der Entwicklung des MVP kommen kann.

Auswirkung/Ausmaß

Die „Auswirkung“ gibt an, wie stark das Risiko das Projekt beeinträchtigen kann (hoch, mittel, gering). Eine hohe Auswirkung kann bedeuten, dass das Projekt erheblich verzögert wird, während eine geringe Auswirkung kaum spürbar ist. Beispielsweise können die fehlenden Skills in der GUI-Entwicklung dazu führen, dass die App nicht intuitiv bedienbar ist und es später nachgebessert werden muss oder die Optik so darunter leidet, dass die Downloadzahlen unter der Erwartung bleiben.

Maßnahmen zur Risikominimierung

Die Kunst besteht darin, die Risiken so zu managen, dass es entweder immer den „Plan B“ gibt oder man alle Vorkehrungen trifft, die einen Eintritt direkt ausschließen. Hier geht es um konkrete Maßnahmen, die man umgehend umsetzen sollte, sobald mit einem Eintritt zu rechnen ist. In unserm Beispiel könnte das „GUI“-Risiko dadurch minimiert werden, dass man das Risiko auslagert und eine erfahrene Agentur mit der Entwicklung der GUI beauftragt. Ebenso könnte man das Risiko eingehen und mit den Arbeitspaketverantwortlichen darüber sprechen, dass der niedrige Erfahrungslevel ein Problem darstellen kann und die GUI schon in sehr frühem Stadium mehrfach iterativ durch Gruppendiskussionen mit Endusern getestete wird.

FAQs:

Q: Warum ist es wichtig, Risiken im Projektmanagement zu bewältigen?

A: Risiken können zu Verzögerungen, Budgetüberschreitungen und Qualitätsproblemen führen. Wenn Sie Risiken erfolgreich bewältigen, können Sie sicherstellen, dass Ihr Projekt erfolgreich abgeschlossen wird.

Q: Wie kann ich Risiken im Projektmanagement identifizieren?

A: Eine Risikoanalyse kann helfen, Risiken im Projektmanagement zu identifizieren. Sie können auch auf das Wissen und die Erfahrung Ihres Teams zurückgreifen, um potenzielle Risiken zu erkennen.

Q: Was ist der Unterschied zwischen quantitativer und qualitativer Risikobewertung?

A: Bei einer quantitativen Bewertung werden Risiken anhand von Zahlen und Daten bewertet, während bei einer qualitativen Bewertung die Risiken aufgrund ihrer Auswirkungen auf das Projekt bewertet werden.

Zusammenfassung:

Risiken im Projektmanagement zu bewältigen ist ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass Ihr Projekt erfolgreich abgeschlossen wird. Wenn Sie die Schritte der Risikoanalyse, -bewertung, -behandlung und -überwachung befolgen, können Sie Risiken effektiv bewältigen. Als Projektleiter sollten Sie immer auf potenzielle Risiken vorbereitet sein und ein Team aufbauen, das Ihnen dabei helfen kann, diese Risiken zu bewältigen. Mit diesem umfassenden Leitfaden sind Sie bestens gerüstet, um jedes Projekt erfolgreich abzuschließen.

Bildquellen

  • Wie man Risiken im Projektmanagement bewältigt – Ein Leitfaden: https://unsplash.com/de/@markfb